Erzählnacht 2020 mit dem Motto «So ein Glück»
Lange haben wir überlegt, ob wir unter den gegebenen Umständen (Covid-19) die Erzählnacht absagen sollen oder ob wir uns mit der Durchführung etwas Normalität gönnen wollen. Wir haben uns dann entschieden, den Anlass mit erweiterten Schutzmassnahmen, wie zum Beispiel beschränkte Besucherzahl und grossen Sitzabständen im Saal des KGH’s durchzuführen und hatten damit einen grossen Erfolg.
Mit Dylan Wickrama haben wir für den Abend einen faszinierenden Erzähler gefunden. Er erzählte den 30 Besuchern in sehr humorvoller Weise und in Form eines Multimedia-Vortrags von sich und seiner Welt-Reis mit seinem Motorrad «Bruce». Sein grösstes Abenteuer war da sicherlich seine abenteuerliche Reise auf seinem selbstgebauten Floss von Panama nach Kolumbien. Sein Plan war, da in Panama «alle Strassen aufhören» seine Reise über den Pazifik fortsetzen.
Mit Hilfe von drei Ausländern, die er vor Ort kennenlernte, modifizierte er «Bruce» mit einer Antriebswelle und einer Schiffs-Schraube, setzte das Motorrad auf sein Floss und wollte so die 700 km über den Pazifik von Panama nach Kolumbien fahren. Dabei halfen ihm sein gutes technisches Wissen und seine handwerklichen Erfahrungen als Motorradmechaniker. Weil er aber nicht so viel Treibstoff für «Bruce» für diese lange Reise auf dem Floss mitführen konnte, wurde kurzerhand von einem seiner Helfer ein Segel besorgt. Doch die Quintessenz war, dass Dylan gar keine Segelerfahrungen besass…, aber er hatte ja auch noch nie ein Floss gebaut. Nur als Kind träumte er immer davon, ein Floss zu bauen. 700 km sollte ihn seine Reise über das Meer führen, begleitet von Stille, dem Rauschen des Wassers, hohen Wellen, Hitze, Angst und auch Selbstzweifel die es zu überwinden galt. Aber wer wäre nicht Dylan, wenn er das am Ende nicht dankbar und mit seinem sympathischen Lachen überstanden hätte.
Sein Motto «geht nicht – gibt’s nicht» steht für Erfinderreichtum und Flexibilität – Anforderungen, wie sie aktuell auch von uns allen während der Pandemiezeit immer wieder verlangt werden.
Übrigens hatte «Bruce» eine Glarner-Motorradnummer. Dylan führte, bevor er sich seinen Traum der Motorrad-Weltreise erfüllte, in Glarus eine eigene Motorradwerkstatt. In Glarus startete er auch zu seinem Abenteuer das ihn ebenfalls ausgerechnet in Indien seine grosse Liebe und heutige Frau Martina Zürcher finden liess.
Da wir aus gegebenem Anlass im Anschluss auf einen gemütlichen Austausch und den traditionellen Apéro verzichten mussten, bekamen die Besucher ein kleines «Give-Away» für eine gemütliche Erzählstunde zuhause.
Sein Buch «Am Ende der Strasse» können Sie in der Bibliothek ausleihen.