Alle, ausser mir

Von Francesca Melandri

Es wird eine sehr bewegende, italienische Familiengeschichte voller Freud und Leid, Mut und Wut, Erinnerungen und Hoffnung erzählt. „Alle, außer mir“ stammt von dem 97-jährigen Patriat Attilo Profeti, der mittlerweile dement ist, aber um den herum die Geschichte aufgebaut ist. Seine Tochter Ilaria, die sich überraschend mit der Tatsache konfrontiert sieht, Verwandte aus Ostafrika zu haben, recherchiert das Leben ihres Vaters. Ihr Leben gerät vollends aus den Fugen und sie stellt Fragen nach Identität und Familie. Dazu muss sie weit in die italienische Geschichte zurückgehen, in die düsteren Kapitel des Kolonialismus. Ein ergreifender Roman, der in wunderbarem Schreibstil auffordert, die aktuelle Flüchtlingspolitik aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Er ist hoch aktuell und ruft uns auch politische Entscheidungen aus der nahen Geschichte Italiens wieder ins Gedächtnis bzw. erklärt sie uns neu. ein sehr spannendes und auskunftsreiches Buch.