Kalenderwoche 15/2022
Bahnhofstrasse
Von Andreas Russenberger
Der ehemalige Topbanker Philipp Humboldt, jetzt dozierender Bankprofessor an der Uni Zürich, wird zu einer noblen Zürcher Privatbank gerufen. Der grösste Bankendeal des Jahrzehnts steht kurz bevor, die Privatbank soll zum grösstmöglichen Gewinn verkauft werden. Nun soll er, auf ausdrücklichen Wunsch der Bank hin, die Memoiren für den Patron und seinen verstorbenen Bruder schreiben. Da Alexander von Werdenberg nur wenig von seiner Vergangenheit preisgeben will, recherchiert Humboldt mit seinen zwei Helfern auf eigene Faust weiter und bald schon tauchen erste Ungereimtheiten auf. Immer mehr dunkle Geheimnisse der Gebrüder Werdenberg kommen ans Licht und lässt tief in die Machenschaften der Banken blicken. Ist die schneeweisse Weste des Bankiers etwa doch nicht so weiss? Der Autor gibt im Buch immer wieder in kurzen Kapiteln einige Einblicke in die Vergangenheit von Alexander, sodass ich als Leser mehr weiss als Philipp, aber bei weitem nicht genug. Das macht die Geschichte äussert spannend bis zum Schluss! Mehr möchte ich hier zur Geschichte nicht verraten. Ich fand die Sprache lebhaft und den Schreibstil flüssig. Ich habe das Buch mit grosser Begeisterung gelesen. Es ist ein toller Mix aus einem Krimi, Thriller und einem historischen Roman.

Nicole Kast
am 11. April 2022
