Tipps der Woche

Kalenderwoche 30/2020

Der goldene Pavillon

Von Yukio Mishino

Mizoguchi ist der Sohn eines Priesters aus einem kleinen Dorf nördlich von Kyoto. Er ist ein Stotterer und wird deshalb von anderen Kindern ausgegrenzt. Sein Leiden macht es ihm unmöglich sich seiner Umwelt verständlich zu machen. Immer mehr zieht er sich zurück, nur eines kann ihn berühren: die Schönheit des Goldenen Pavillons, von dem ihm sein Vater seit seiner Kindheit erzählt. Eines Tages nimmt der schwer kranke Vater seinen Sohn mit nach Kyoto und arrangiert, dass er nach seinem Tod dort als Novize im Tempel unterkommt. Doch obwohl er nun seinem Objekt der Begierde nah ist, wird der goldene Pavillon für ihn immer mehr zur qualvollen Obsession. Bald gibt es für ihn nur noch einen Ausweg: das zu zerstören, was er am meisten verehrt.

Die Originalausgabe erschien bereits 1956 unter dem Titel Kinkakuji in Tokyo. Der Autor Yukio Mishima war kein leiser Schriftsteller, er sorgte durch sein politisches Engagement schon zu Lebzeiten für Aufsehen, sein Tod war gekennzeichnet durch seinen spektakulär inszenierten, rituellen Selbstmord. Ein Buch über Ästhetik, das alte Kyoto und die japanische Kultur.

admin

am 25. Juli 2020

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