Frau Einstein

Von Marie Benedict

Frau Einstein ist Mileva Maric, Albert Einsteins erste Frau und entscheidend an den berühmten Errungenschaften ihres Mannes beteiligt – vor allen Dingen der Relativitätstheorie. Nichtsdestotrotz wird ihr Anteil an den Veröffentlichungen in der Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschwiegen. Das liegt vordergründig am berühmten Physiker selbst, aber vorallendingen an unserer Kultur, die Unterdrückung des Weiblichen.
Dieses gelingt der Autorin recht gut darzustellen, die das Werk in eine Art Tagebuchroman geschrieben hat: leicht lesbar, mit einfachem, biographischen Spannungsbogen, der die Geschichte von Mileva sowie die Verbindung des Pärchens nachzeichnet. Es ist aber gar nicht so, dass dieses verdrängte Wissen erst jetzt durch dieses Buch herauskommt, sondern dass man es erst jetzt vielleicht wirklich wahrhaben will. Mileva war die führende Kraft hinter vielen genialen Beweisen von Einstein, jetzt wird dies fairerweise auch populärer gemacht. Die Frage bleibt dennoch: sind wir wirklich schon an dem Punkt der notwendigen Gleichberechtigung oder ist dieses wertvolle Buch ein Tropfen auf dem heißen Stein?