Kalenderwoche 47/2023
Kalmann und der schlafende Berg
Von Joachim B. Schmidt
Für Kalmann, den Sheriff von Raufahrhöfn, bricht eine Welt zusammen, denn sein Grossvater ist gestorben. Im Altersheim lebte dieser schon länger. Kalmann besuchte ihn wöchentlich und bei ihm war Kalmanns Welt in Ordnung – scheinbar. Mit seinem Grossvater verband Kalmann das Jagen, er lernte sehr viel über die Natur. Nach dem Tod des Grossvaters zeiht Kalmann zu seiner Mutter nach Akureyri und bekommt eine Arbeit in der Shoppingmall. Er ist verantwortlich für die Einkaufswagen, die die Leute auf dem Parkplatz stehen lassen.
Völlig unerwartet erhält Kalmann eine Einladung von seinem ihm nahezu unbekannten Vater, ihn in den USA zu besuchen. Covid 19 ist eben erst ausgebrochen. Zu Kalmanns noch grösserer Überraschung ermuntert ihn seine Mutter, dieses Angebot anzunehmen. So reist Kalmann trotz Pandemie nach Amerika, wo er Vaters Familie und dessen Freund kennenlernt. Sie planen einen Ausflug nach Washington D. C. Kalmann verliert seine Verwandten bei diesem Grossanlass und landet danach unversehens beim FBI. Mit dem nächsten Flugzeug wird er zurück nach Island verfrachtet, wo er mit seiner Mutter erst mal für 5 Tage in ein Hotelzimmer gesperrt wird – Quarantäne.
Der Amerikaaufenthalt, der unfreiwillige Besuch bei FBI schlägt Wellen – Kalmann wird plötzlich eine Figur in der Weltgeschichte. Der anfangs so ruhig dahinplätschernde Roman wird zum Krimi – es wird dramatisch, hoch dramatisch. Der Held? Korrektomundo, der Sheriff von Raufahrhöfn!
Mein Fazit:
Der Autor beschreibt seinen Protagonisten so liebevoll, feinfühlig und humorvoll, das Denken und Handeln von Kalmann, der eindeutig mit einer kognitiven Einschränkung lebt, ist sehr einfühlsam beschrieben – man bekommt ihn einfach gerne!
Humorvoll, spannend, berührend – eine sehr empfehlenswerte Lektüre, die ‚glustig‘ macht auf mehr.
Dieses Buch wurde von Ursina Schiesser vorgestellt.
admin
am 20. November 2023