Kalenderwoche 48/2024
Mein drittes Leben
Von Daniela Krien
Der Roman wird aus der Sicht von Linda erzählt. Sie ist nach dem tragischen Unfalltod ihrer 17-jährigen Tochter Sonja in ein tiefes Loch gefallen. Anfangs trauern ihr Ehemann Richard und Linda gemeinsam. Doch in Leipzig erinnert zu vieles an ihre verstorbene Tochter. Auch verträgt sie keinen Lärm, kein Lachen, keine Kunst, keine fröhlichen Menschen. Ihr Mann Richard geht anders mit der Trauer um. Linda zieht sich auf einen abgelegenen, heruntergewirtschafteten Bauernhof zurück. Linda muss allein sein und muss überlegen, wie und ob sie weiterleben will. An diesem Ort gibt es auch keine emotionalen Berührungspunkte mit der verstorbenen Tochter. Die Beziehung zu ihrem Ehemann Richard geht in die Brüche und ihre Stimmungslage ist so trostlos. Linda trauert intensiv und erlaubt sich so viel Zeit dafür zu nehmen, wie sie braucht. Da der Mietvertrag für ihren kleinen Hof nicht verlängert wird, muss Linda notgedrungen zurück nach Leipzig.
Das Buch hat mich zum Weinen gebracht. Ich musste aber auch ab und zu schmunzeln und oft gab es Stellen, denen ich zustimmen konnte. Daniela Krien schreibt sehr tiefgründig, realistisch und sehr einfühlsam. Der Roman hat viele Momente, die zum Nachdenken anregen. Es ist eine Suche nach Glück und Hoffnung, dass es besser sein kann. Irgendwann… Und das kleine Licht am Ende – das dritte Leben. Die Zeit heilt die Wunden.

Denise Meier
am 25. November 2024
