Nachtblaue Blumen

Von Alexander Kamber

Paris 1890, eine junge, namenlose Tänzerin wird in die berüchtigte Nervenheilanstalt Salpétrière eingewiesen. Nach Meinung ihres Chefs im Variete, leidet sie wohl an Hysterie, einer Erkrankung des Geistes, die zur damaligen Zeit oft Frauen zugeschrieben werden, wenn sie sich nicht so verhalten, nicht so funktioniert haben, wie gesellschaftlich gewünscht. Eine Tänzerin, die nicht mehr tanzen will, kann schließlich nur krank sein und bedarf dringender Hilfe, um ihre Tätigkeit wieder aufnehmen zu können.
Der Name der Frau ist nicht angegeben, sie erzählt von ihrer Ankunft in der Anstalt, wie sie hier gelandet ist, vom Alltag, den Therapien, ihren Mitpatienten und vor allem von den Vorführungen, in denen der Professor vor Publikum die Patientinnen vorführt und ihre Erkrankungen erklärt. Das es sich hierbei um geschauspielerte Inszenierungen handelt, ist schnell klar.

Die Tagebucheinträge sind sehr kurz und lesen sich wie ein spannender Roman mit tiefgründigen Einträgen. Das Buch liest sich sehr leicht und ich kann es daher allen sehr empfehlen.