Vertraute Welt

Von Hwang Sok-Yong

«Kann man wirklich noch tiefer fallen?», dachte sich Glupschauge, als er mitten in der Nacht von einem alten, rostigen Laster quasi ausgeworfen wurde. Als erstes nahm er den stechenden Geruch wahr, der ihm fast den Atem raubte…

Diese Geschichte musste einfach geschrieben werden. Sie handelt von einem 14-jährigen Jungen, Glupschauge genannt, und seiner Mutter. Die beiden leben in Seoul in ärmlichen Verhältnissen und schlagen sich mehr recht als schlecht durchs Leben. Die Hoffnung, dass der Vater bald wieder heimkommen wird und alles sich zum Besseren ändert, hält sie am Leben. Doch als diese Hoffnung stirbt, muss die Mutter eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die das Leben beider für immer verändern wird. So zügeln sie vom Armenviertel der Stadt in eines der grössten Slums ausserhalb Seouls. Von nun an ist eine riesige Müllhalde, auf dem Hunderte von Menschen leben und arbeiten, ihr Zuhause. Sie durchkämmen tagtäglich den frisch angelieferten Abfall nach wieder verwendbaren Sachen, die sie für wenig Geld wieder verkaufen können. Manchmal haben sie auch Glück und sie finden in den Trümmern etwas Essbares. Doch Glupschauge findet hier an diesem neuen Ort auch einen wahren Freund, der ihn fortan mit auf Streifzüge nimmt und ihm eine andere Welt jenseits der Müllberge zeigt.

Meine Meinung: Was für ein starkes Buch! Es hält uns ungefragt den Spiegel vor die Nase und ich merke, wie die Geschichte noch lange in mir nachwirkt. Ein Denkanstoss in der heutige Zeit.